Wir hören häufig die Aussage „Open Data habe ich theoretisch verstanden, aber wie kann ich meine Daten nun so aufbereiten, dass sie open data sind?“ Um die notwenigen Schritte verständlich darzulegen, möchten wir Ihnen 10 Tipps aus der Praxis an die Hand geben. Diese sind in die drei Hauptsäulen Lizenzen, Content und Allgemein unterteilt.

Außerdem stehen Ihnen die 10 Tipps als PDF zum Download bereit.

Lizenzen

Prüfung des Bild- und Textbestands sowie der Verträge mit Fotografen, Autoren und ggf. weiteren Content Produzenten

  • Wie wurden Bilder und Texte eingekauft?
  • Welche Rechte liegen vor?
  • Sind sie sauber dokumentiert?
  • Ist eine Weitergabe der Daten an Dritte möglich?
  • Unter welchen Bedingungen ist eine Weitergabe möglich?
  • Ggf. nachverhandeln und Rechte neu vereinbaren.


Neue Verträge mit den Dienstleistern vereinbaren

  • Total buy out Vertrag abschließen, bzw. Einräumung sämtlicher exklusiven, zeitlich und räumlich unbegrenzten Nutzungsrechte.


Vertragsbeziehungen zu Partnern hinsichtlich zur Verfügung gestellter Bilder, Medien und sonstiger Contents prüfen

  • Sind für alle durch Partner zur Verfügung gestellte Contents die Nutzungsrechte (s.o.) eindeutig dokumentiert?
  • Ist in den Vertragsbeziehungen mit den Partnern eindeutig geregelt, wie die Verantwortlichkeiten bei fehlenden oder falsch angegebenen Nutzungsrechten sind?

Relevante Datentypen

  • Welche Datentypen (POIs, Veranstaltungen, Unterkünfte, Angebote etc.) sollen in der Datenbank erfasst werden?


Überlegungen zur Datenfreigabe

  • Welche Daten werden freigegeben?
  • Werden alle Datensätze freigegeben?
  • Gilt es (rechtliche) Einschränkungen zu beachten?
  • Was spricht gegen die Freigabe meiner Daten?
  • Warum sollten die Daten nicht Open Data zur Verfügung stehen?
  • Ergeben sich durch die Öffnung der Daten Nachteile?

Prüfung Linzenzvergabe:

  • Welche Daten (Bilder, Texte etc.) dürfen unter welchen Bedingungen weitergegeben werden (mit/ ohne Namensnennung, kommerziell/ nicht-kommerziell, mit/ ohne Recht zur Bearbeitung)?
  • Dabei gilt es zu beachten: Einmal vergebene Rechte sind schwer zu ändern, vor allem, wenn es um eine Verschärfung geht.

Content

Definition relevante Daten:

  • Welche Daten sollen in der Datenbank erfasst werden?


Status Quo:

  • Welche Inhalte liegen bereits vor? Bilder, Texte, Videos etc.


Contentproduktion:

  • Welche Inhalte müssen von wem erstellt oder eingekauft werden?
  • Wird der Content selbst erstellt oder ein externer Dienstleister (z.B. Fotografen, Texter) beauftragt?
  • Wer sind die Profis vor Ort?
  • Wer ( z.B. Gästeführer, Gastgeber, Anbieter, Leistungsträger) kann Inhalte und Tipps liefern?


Contentqualität

  • Was sind die qualitativen Mindeststandards für Bilder, Texte etc, die die Destination und ihre Angebote darstellen?

Konzentration auf die wichtigsten Einträge:

  • Welches sind die Top-Ausflüge, die größten/ wichtigsten Veranstaltungen, wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die beliebtesten Touren?


Qualität vs. Quantität, weniger ist mehr:

  • Zu Beginn ggf. weniger Einträge pflegen, diese aber vollständig und aktuell halten, sodass der Datenpool nach und nach aufgebaut wird.

Nichts ist für den Gast ärgerlicher als veraltete und/ oder unvollständige Informationen.

Regelmäßige Kontrolle und Überarbeitung der eingegebenen Daten:

  • Sind die Öffnungszeiten aktuell?
  • Gibt es besondere Sommer-/Winteröffnungszeiten oder Schließtage?
  • Stimmen die angegebenen Preise?
  • Hat sich im Verlauf einer Tour etwas geändert?


Vollständigkeit:

  • Findet der Gast alle Informationen in meinen Daten oder muss er für weitere Informationen an anderer Stelle suchen?
  • Sind Kontaktdaten vorhanden und vollständig?

Keiner kennt seinen Ort/ sein Angebot so gut wie die Destination selbst.

Mehrwert liefern:

  • Welchen Mehrwert können die eigenen Daten dem Gast liefern?
  • Welche Auskünfte und detaillierten Informationen kann nur eine Destination geben?


Insiderwissen zeigen:

  • „Wir sind die Profis“

Informationen:

  • Welche Informationen erwartet und benötigt der Gast vor, während und nach seinem Besuch?
  • Findet er diese Informationen in meinen erfassten Daten?
  • Benötigt er konkrete Fakten oder blumige Marketingtexte?


Touchpoint:

  • Wo kommt der Gast in Berührung mit meinen Daten?
  • Wo/ in welchem Umfeld findet er Informationen zur Destination/ zum Angebot?


Grundbedürfnis:

  • Wird das Informationsbedürfnis des Gastes durch meine Daten zufrieden gestellt?
  • Welche Informationen würden den Gast begeistern?

Allgemein

Weiterbildungen nutzen:

  • Viele LMOs bieten kostenlose Seminare, eLearnings und Informationen an.


Austausch pflegen:

  • Mit Kollegen, von den Erfahrungen und dem Know-How anderer profitieren.

Planung:

  • Die Digitalisierung der Daten benötigt Ressourcen. Sowohl personell als auch finanziell müssen Mittel eingeplant werden.


Investition in die Zukunft:

  • Der Vorteil der zentralen Datenerfassung ist eine Zeitersparnis. An einer Stelle geändert, werden die Daten in allen Ausspielkanälen automatisch angepasst.
  • Laden Sie die 10 Tipps als PDF herunter.

Susanne Bleibel TMBW

Susanne Bleibel

Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg

Susanne Bleibel ist verantwortlich für das Datenmanagement bei der TMBW.